Archive for the ‘Kirche’ Category

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Endlich: Papst lockert Kondomverbot

September 26, 2011

Gerade im Netz gefunden, eine nette Interpretation:

Endlich: Papst lockert Kondomverbot.

 

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Hirtenbarometer.de – Schäfchen gone wild?

Mai 2, 2011

Hirtenbarometer Unter einem Hirtenbarometer konnte ich mir bis vor wenigen Minuten nicht wirklich etwas vorstellen. Das war bevor ich auf hirtenbarometer.de gelandet bin. Dem etwas ironischen Motto „Auch Gott braucht Feedback“ folgend, kann hier die Arbeit von Pfarrern, Priestern, Bischöfen, Päpsten und wen es sonst noch so in den Kirchen mit einem offiziellen Amt gibt, bewertet werden. Die Kirchen-Offiziellen sind also die Hirten. Da fällt die Antwort auf die Frage, wer denn die Schäfchen sein sollen leicht: Die gläubigen oder nicht gläubigen User von Hirtenbarometer wahrscheinlich.

Mir gefällt’s. Den jetzt ganz neu seligen Papst Johannes Paul II kann man da übrigens auch bewerten. Der hat es wohl dank des gestrigen Medienrummels um seine Person bzw. seine Wunderheilung direkt in die Top-Liste der Hirten geschafft.

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Autobahnkirchen beruhigen den Verkehr

April 10, 2011
Autobahnkirche

Autobahnkirche

Auf einestages spricht Pater Wolfram, Pfarrer der ersten von 38 Autobahnkirche in Deutschland in einem Interview über die Geschichte und Wirkung dieser Kirchen und Kapellen an unseren Autobahnen. Abgesehen von den üblichen Erkenntnissen, dass diese Kirchen ein Ort der Ruhe und Erholung für die gestressten vierrädrigen Tiefflieger darstellen, verweist er auf wissenschaftliche Studien, die den verkehrsberuhigenden Einfluss der Gotteshäuser auf den Verkehr belegen. Interessant ist dabei, dass sich dieser positive Einfluss sowohl auf gläubige als auch auf nicht gläubige Fahrerinnen und Fahrer auswirken soll – solange sie für einen Moment von der Autobahn abbiegen und die Kirche oder Kapelle als Ort der (relativen) Stille und Ruhe nutzen. Die Kirche von Pater Wolfram, die erste dieser Art, liegt übrigens an der A8 in Adelsried zwischen Stuttgart und München und es gibt sie seit 1958.

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Kirchen gegen Atomkraft

März 22, 2011
Atomkraft? Nein Danke

Immer mehr und immer stärker scheinen sich die Kirchen in Deutschland in der Frage um den Umgang mit Atomkraft und Kernenergie zu positionieren. Bereits vor dem GAU in Fukushima gab es sehr kritische Stimmen sowohl aus der evangelischen als auch aus den katholischen Kirchen in Deutschland. Immer mehr Zulauf und breite Zustimmung erhalten Mahnwachen, abgehalten in lokalen Kirchen oder sogar im Schulterschluss in Form von ökumenischen Gottesdiensten wie z. B. in Kassel, mit denen auf die prekäre Situation aufmerksam gemacht werden soll. Die katholische Bischofskonferenz spricht sich für ein Umsteuern in der Energiepolitik aus.

Im Kanzleramt ist man zu ähnlichen Erkenntnissen gelangt und beruft einen Atomgipfel ein. Weil man dabei nicht nur auf die eigenen Leute setzen möchte, beruft Angela Merkel einen Rat der Weisen.

Auf Unverständnis stößt die deutsche Panik bei der französischen Journalistin Cécile Calla in ihrem auf SPON veröffentlichten Artikel „German Atom-Angst – Die spinnen die Deutschen“. Ihr Vorwurf: Angetrieben von der Panik vergessen wir die eigentlichen Opfer der Katastrophe. Die öffentliche Haltung in Deutschland wirkt auf Cécile, als sei der Tsunami über die deutsche Öffentlichkeit und Gesellschaft gerollt.

Die Korrespondentin des Figaro in Berlin hat da nicht ganz unrecht. Etwas mehr Fokus auf die Opfer, etwas weniger Panik und etwas mehr der uns so häufig nachgesagten, typisch deutsch-kühlen Logik könnten wirklich helfen. Wenn dabei dann auch moralische Aspekte und die Wünsche und Befürchtungen einer immer größer berücksichtigt werden, könnte am Ende eine Lösung stehen die sowohl den unmittelbaren Opfern von Erdbeben, Tsunami und Super-GAU als auch den deutschen Ängsten rund um die zukünftige Nutzung der Atomkraft gerecht wird.

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Glauben im Internet

März 17, 2011

Seit das WorldWideWeb für praktisch alle Menschen zugänglich ist, stehen nahezu unbegrenzte Möglichkeiten offen, sich über jedes beliebige Thema zu informieren und mit anderen Nutzern im Internet auszutauschen. Wenn man die zunehmende Säkularisierung moderner Industrienationen bedenkt, erstaunt es um so mehr, wie oft die Themen „Religion und Glauben“ Gegenstand von Internet-Recherchen und Chats sind.

Jedermann kann sich zum Beispiel auf Facebook anmelden und seine Meinung auch zu Fragen des Glaubens verbreiten und mit anderen Teilnehmern diskutieren. Dies kann oft einfacher sein als im täglichen Leben – denn insbesondere außerhalb der Gemeinde ist die Bereitschaft der meisten Menschen nicht allzu groß, offen über religiöse Themen zu sprechen. Gerade bei Jüngeren gilt zum Beispiel die Gretchen-Frage nach der eigenen Religion als extrem uncool. Im Schutz der relativen Anonymität sozialer Internet-Netzwerke lassen sich diese Themen für viele einfacher und besser mit anderen besprechen. Dies ist sicherlich ein Vorteil des Internet, macht aber auch betroffen, denn in einer liberalen und toleranten Gesellschaft, sollte jeder ermuntert werden, seinen Glauben mit anderen offen zu leben.
Eine Gefahr für alle christlichen Religionen ist sicher auch die bunte Beliebigkeit an religiösen und spirituellen Bekenntnissen, die im Internet angeboten werden. In dieser Pluralität muss sich der christliche Glaube überzeugend von anderen Religionen und esoterischen Ideen abheben, ohne durch Intoleranz oder Prinzipien-Reiterei die Community zu verschrecken. Dies ist eine echte Herausforderung – dies hat auch Papst Benedikt XVI erkannt, der im Jahr 2010 alle Gläubigen dazu aufforderte, der Kommunikation im Internet eine Seele zu geben. Dies bezieht sich nicht nur auf religiöse Themen, sondern allgemein darauf, den Menschen mit seiner Würde in den Mittelpunkt der online-Interaktion zu stellen. 

Diese Trends belegen, dass das Abwenden von den Amtskirchen und traditioneller Frömmigkeit auf keinen Fall gleichzusetzen ist mit einer Abkehr von Spiritualität an sich. Wenn die großen Kirchen dies aufnehmen und als Chance begreifen, sich wieder positiv ins Gespräch und damit in die Köpfe und Herzen der Menschen zu bringen, kann der Glauben im Internet viel zu einer Erneuerung der christlichen Religiosität beitragen.

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Sexueller Missbrauch für 5000 Euro

März 2, 2011

5000 Euro? Ich glaube da ist ein Rädchen im Wahrnehmungsgetriebe der katholischen Kirche durcheinander gekommen. 5000 Euro für den sexuellen Missbrauch Minderjähriger? Dafür, dass hier unfassbares Leid unter den Opfern angerichtet wurde? Das fühlt sich ziemlich billig an.

Aber 5000 Euro ist zumindest die Summe, die die katholische Kirche für angemessen hält. Wolgemerkt  nicht für jeden Fall, nur für die schwereren – zumindest lässt sich die Formulierung „bis zu 5000 Euro“ so interpretieren. In besonders schweren Fällen gibt es darüberhinaus noch eine Kostenübernahme für psychologische Beratung/Betreuung.

Die Zahlungen möchte die katholische Kirche übrigens bei den Tätern wieder rein holen. Nur falls das nicht möglich sei, werde der Betrag von der Kirche selbst übernommen. Interessanterweise ist das ganze Angebot hauptsächlich an Opfer gerichtet, bei denen die Verjährung schon eingesetzt hat – wie die Kirche da das Geld von den Tätern wieder rein holen will… vielleicht klappt es ja doch mit dem späten Apell an das Gewissen – ich habe da meine Zweifel.

Vor Gericht sind 5000 bis 10000 Euro Entschädigung üblich. Immer noch ziemlich billig, aber die Kirche versucht offensichtlich sich ganz am unteren Rand zu orientieren. Das ist peinlich.

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53.663 Katholiken aus Bayern verlassen die Kirche

Februar 27, 2011

Im Jahr 2010 steigert sich die Anzahl an Kirchenaustritten rasant: 53.663 Katholiken aus Bayern kehrten ihrer Kirche den Rücken zu. Das ergibt sich aus vorläufigen Zahlen der bayrischen Bistümer zum Jahr 2010 und entspricht einer Steigerung um fast 50% im Vergleich zu 2009 (siehe welt.de). Hochgerechnet auf ganz Bayern sind damit in 2010 fast ein Prozent der Katholiken aus der Kirche ausgetreten. Für Österreich liegt die Zahl noch höher, hier stieg die Anzahl der Kirchenaustritte mit 87.393 um 64% im Vergleich zu 2010 (siehe derStandard.at)

Sowohl in Bayern als auch in Österreich gelten die Missbrauchsfälle und der Umgang der Kirche damit als Hauptursache für diese Austrittswelle. Die erschütternden Skandale und die sehr zögerlich angelaufene Aufarbeitung des eigenen Fehlverhaltens der Kirchen führten zu einem massiven Vertrauensverlust bei den Gläubigen. Eine Schlüsselrolle kam dabei in Bayern der Debatte um den ehemaligen erzkonservativen Augsburger Bischof Walter Mixa zu, dessen Prügel- und Untreueskandale weithin schockierten.

Zum Jahresende 2010 sanken die Austritte bereits wieder auf ein vergleichbares Niveau der Vorjahre. Damit lässt sich eine zeitliche Korrelation mit den Missbrauchsfällen tatsächlich vermuten. Die Kirche hält den Missbrauchsskandal aber nicht für den alleinigen Grund. Christoph Kappes von der Pressestelle des Bistums München und Freising sieht Gründe auch in einem länger andauernden Entfremdungsprozess der Gläubigen mit der Kirche. Das mag ja tatsächlich so sein für die üblichen Austritte – für den deutlichen Anstieg parallel zu den Missbrauchsskandalen greift dieser Grund wahrscheinlich eher zu kurz.

 

Kein Staat im Staat

Interessant ist in diesem Zusammenhang eine laufende Unterschriftensammlung kirchenkritischer Organisationen in Österreich. Unter dem Motto „Kein Staat im Staat“ verlangen sie das Ende dees Konkordates und darüberhinaus eine staatlich gesteuerte Untersuchung aller Missbrauchsfälle. Das Prinzip der Trennung von Staat und Kirche soll endlich durchgesetzt und die massiven staatlichen Subventionen für die kirchlichen Organisationen abgeschafft werden. Teilnehmen kann jeder in Österreich über die Webseite www.kirchen-privilegien.at.

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Margot Käßmann lehnt Preis für Zivilcourage ab

Februar 15, 2011
Margot Käßmann

Margot Käßmann

Und sie hat einfach abgelehnt. Für ihren Satz „Nichts ist gut in Afghanistan“ hätte sie den Preis der Europäischen Kulturstifung erhalten sollen. Und genau hier liegt auch der Grund für die Absage. Margot Käßmann hat abgelehnt, weil er sich damit in der öffentlichen Wahrnehmung rein um ihren Rücktritt als EKD-Ratsvorsitzende und die damit verbundenen Themen gedreht hätte. Erste Reaktionen aus den Medien zeigen, sie hat das richtig vorausgesehen. Sogar die Reaktionen um ihre Ablehnung drehen sich vor allem um eines: Die folgenschwere Autofahrt im alkoholisierten Zustand. Da hilft es wenig, dass Ernst Seidel von der Europäischen Kulturstifung darauf hinweist, dass der Preis falsch interpretiert worden wäre und dass Käßmann am 04. März 2011 für ihr Lebenswerk ausgezeichnet werden hätte sollen.

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Confession – Beichten per iPhone mit der römisch-katholischen App

Februar 11, 2011
Confession

AppStore: Confession

Beichten geht jetzt auch per iPhone oder iPad. Die katholische Kirche hat der App Confession ihren Segen erteilt. Ganz im Sinne der Papst Forderung, mehr Präsenz im SocialMedia Bereich zu zeigen, können ab sofort gläubige Katholiken all ihre Sünden direkt ihrem iPhone beichten. Ganz diskret und von überall kann man sich so on the fly seiner bösen Sünden entledigen. Wie praktisch :). Allerdings müssen die Sünder im Moment noch englisch können, die originale App gibts nur in englischer Sprache. Entwickelt wurde die App übrigens in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Bischofskonferenz – das erklärt den offiziellen Segen. Eine ähnliche deutsche Version ist übrigens unter dem Namen Beichte 1.0 erhältlich.

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Missionars-Grafitti: Ich bin der Gott Deiner Väter!

Februar 7, 2011

Deutschland, manchmal verstehe ich Dich nicht: Da läuft man durch eine deutsche Landeshauptstadt im südlichen Westen des Landes und möchte eine nette Postkarte mit Altstadt-Motiv versenden. Ein Briefkasten ist schnell gefunden. Doch dann überrascht die Aufschrift auf der Einwurfklappe. Da steht doch glatt „ICH  BIN DER GOTT DEINER VÄTER“ und „DER WAHRE GOTT„. Jeweils mit Angabe einer Bibelstelle (Apostelgeschichte, Kapitel 7, Vers 32 und 1. Johannes, Kapitel 5, Vers 20). Außerdem hat der Autor dieser Inschrift eine Adresse vermerkt – ich habe mir mal erlaubt die Hausnummer hier auf dem Bild unkenntlich zu machen. Die Straße führt wohl durch ein beschauliches(?) Wohngebiet am Ortsrand.

Briefkasten-Missionar

Briefkasten-Missionar

Nicht wirklich erschlossen hat sich für mich die Intention der Nachricht, angebracht an diesem Ort. War hier ein fundamentaler Missionar am Werk? Hat sich hier ein übermotivierter Christ ausgetobt? Warum wurde das Grafitti von der Post noch nicht entfernt? Und warum hat der Urheber dieser Nachricht eine Anschrift hinterlassen? Immerhin steht der Briefkasten an äußerst prominenter Stelle mitten in der Innenstadt.

Vielleicht muss ich es ja auch nicht verstehen – Schmierkram findet sich ja bekanntlich überall. Und vielleicht sollte ich mich nicht darüber wundern, dass es hier offensichtlich jemandem Freude bereitet, die Bibel auf fragwürdiger Unterlage abzuschreiben – aber wirklich häufig sind solche Bibel-Schmierereien ja nicht gerade, oder war ich bisher nur zu blind dafür? Ein positives Beispiel christlicher Grafitti ist mir übrigens in Plauen über den Weg gelaufen. Das ist für eine Kirche eine erstaunlich mutige PR…